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Kleine Hilfe, große Wirkung
Als Pionier auf dem Gebiet der Kleinstkreditvergabe hat Muhammad Yunus, damals Dekan der Wirtschaftsfakultät von Chittagong, begonnen, kleinen Gewerbetreibenden in den Dörfern Bangladeschs mit aus unserer Sicht winzigen Summen zu helfen. “Ausgangspunkt seiner Aktivitäten ist die Konfrontation mit einer katastrophalen Hungersnot in Bangladesch, die ihn und seine StudentInnen veranlasst, den wissenschaftlichen Elfenbeinturm zu verlassen, um bei den Menschen in den Dörfern nach wirtschaftsnahen und Selbsthilfe fördernden Lösungsmöglichkeiten für die Verbesserung der Lebensverhältnisse zu suchen. Am Beispiel von Sufia Begum - die ihre Familie mit der Herstellung von Bambusstühlen mühevoll am Leben erhält - erfährt Muhammad Yunus, dass die Kleingewerbetreibenden des Dorfes in einer Form von Beinahe-Sklaverei an Geldverleiher gebunden sind, die sie unterhalb des Existenzminimums halten.
Klein(st)kredite fördern Hilfe zur Selbsthilfe
Die Kette der Abhängigkeiten reicht von Wucherzinsen und völlig überzogenen Sicherheiten bis hin zu Preisdiktaten auf die hergestellten Waren, für die sie sich ein Alleinabnahmerecht vorbehalten. Im Rahmen einer Erhebung zu Darlehensnehmern in Jobra macht Yunus die verblüffende Feststellung, dass ein Startkapital von insgesamt 27 Dollar reichen würde, um 42 Kleingewerbetreibende - und damit ihre Familien - aus diesem Elend und Teufelskreis zu befreien. Vor dem Hintergrund der Philosophie, dass Almosen kein nachhaltiges Instrument der Hilfe zur Selbsthilfe sind und ein strukturelles Problem - nämlich der Zugang zu Krediten für Arme - gelöst werden muss, entsteht im Jahre 1976 die Grameen(Dorf)-Bank.”